Zur heutigen Debatte im Deutschen Bundestag für mehr Chancengleichheit von Frauen in Wissenschaft und Forschung erklärt die bildungspolitische Sprecherin und stellvertretende Vorsitzender der Landesgruppe Bayern in der SPD-Bundestagsfraktion Marianne Schieder:
Je höher die Karrierestufe im Wissenschaftsbetrieb ist, desto weniger sind dort Frauen zu finden. So liegt der Anteil von Frauen bei Professuren gerade einmal bei knapp 20 Prozent, während inzwischen rund 45 Prozent der Promovenden weiblich sind. Unterm Strich bedeutet dies, dass wir immer noch einen Großteil der intellektuellen Ressourcen unseres Landes brach liegen lassen.
Aus diesem Grund hat die SPD-Bundestagsfraktion bereits vor über einem Jahr einen Antrag in den Bundestag eingebracht, um für mehr Gleichberechtigung in der Wissenschaft zu sorgen. Darin werden verbindliche Rahmenbedingungen gefordert. Zum Beispiel die Kopplung von Forschungsgeldern an Gleichstellungsstandards oder attraktivere Arbeitsbedingungen für junge Wissenschaftlerinnen.
Darüber hinaus wird gefordert, dass mittelfristig der Anteil jeden Geschlechts auf Entscheidungsebenen und in Evaluierungsgremien von Forschungseinrichtungen und Hochschulen mindestens 40 Prozent erreichen muss.
Parallel zum Antrag der SPD wurde ein Antrag der Regierungskoalition eingebracht. Darin begnügt man sich aber überwiegend mit der Fortführung bestehender Ansätze und Programme. Dies ist leider mit einer Bankrotterklärung gleichzusetzen. Denn wenn es mit derselben Geschwindigkeit wie in den letzten Jahren weiter geht, brauchen wir noch bis zum Ende des Jahrhunderts, bis wir die Parität der Geschlechter in Wissenschaft und Forschung erreichen.