Zu den aktuellen Zahlen des Bundeskriminalamtes erklärt Angelika Graf, Drogenbeauftragte der SPD-Bundestagsfraktion:
Die Zahl der Drogentoten in Bayern ist gegen den Trend im letzten Jahr deutlich gestiegen. Im Jahr 2011 gab es in Bayern laut dem Bundeskriminalamt 177 Drogentote, im Jahr 2012 dagegen 213. Das ist eine Steigerung um über 20 Prozent. Zum Vergleich: Bundesweit sank die Zahl der Drogentoten um über 4 Prozent. Das ist eine verheerende Bilanz der Drogenpolitik der Staatsregierung.
Die Staatsregierung muss mehr in die Suchtprävention investieren und die Überlebenshilfe in der Drogenpolitik als neue Säule etablieren. Wir haben auf Bundesebene die Möglichkeit für Drogenkonsumräume geschaffen, die nachweislich Leben retten können. Es liegt aber an den Ländern, dieses Angebot aufzugreifen. In Bayern verhindert die Staatsregierung aus ideologischen Gründen Drogenkonsumräume, obwohl Städte wie Nürnberg sich dafür ausgesprochen haben.
Die laut Bundeskriminalamt erneut drastisch gestiegenen Fallzahlen im Bereich Crystal zeigen, dass wir in diesem Bereich endlich handeln müssen. Die Landesgruppe Bayern in der SPD-Bundestagsfraktion hatte bereits im letzten Jahr einen Antrag zur Prävention und Eindämmung von Crystal initiiert. Leider setzt die Bundesregierung auf das Abwarten. Sie hat immer noch kein Präventionskonzept zu „Trendrogen“ wie Crystal. Die Bundesregierung kürzte stattdessen die Haushaltsmittel im Bereich der Drogen- und Suchtmittel erst für 2013 noch einmal um 4 Prozent. Wir dürfen beim Thema Crystal nicht warten, bis wir US-amerikanische Verhältnisse haben.