Zur Anhörung im Deutschen Bundestag zum SPD-Antrag „Konsum kristalliner Methamphetamine durch Prävention eindämmen – Neue Synthetische Drogen europaweit effizienter bekämpfen“ (Drucksache 17/10646) erklären Angelika Graf, Drogenbeauftragte der SPD-Bundestagsfraktion, und Marianne Schieder, stv. Vorsitzende der Landesgruppe Bayern in der SPD-Bundestagsfraktion:
Die Experten in der öffentlichen Anhörung zum SPD-Antrag zu synthetischen Drogen haben eindrucksvoll bestätigt, dass der Konsum von Crystal Meth auf dem Vormarsch ist. Allein 2012 wurden in 3.500 Aufgriffen 75 Kilogramm Crystal in Deutschland sichergestellt. Ein Großteil davon an der deutsch-tschechischen Grenze. Auch wenn viele Aufgriffe im Grenzgebiet erfolgen, so haben viele Drogenschmuggler ihren Wohnsitz über das gesamte Bundesgebiet verstreut. Crystal ist nicht mehr allein ein Problem der Grenzregionen.
Deutlich wurde in der Anhörung auch, dass immer noch zu wenig über die Konsumenten bekannt ist. So erläuterten die Sachverständigen, dass mittlerweile sogar im Beruf gestresste Menschen zu hochgefährliche Drogen wie Crystal greifen. Selbst alleinstehende, berufstätige Mütter seien verstärkt Konsumenten, die dann mit Burn-Out-Symptomen in Kliniken kommen. Wer wirkungsvoll Prävention betreiben will, muss nach den Substanzen differenzieren können und das Umfeld der Konsumenten kennen.
Die Anhörung hat deutlich gemacht, dass die SPD-Bundestagsfraktion mit ihrem Antrag auf dem richtigen Weg ist, um den Konsum kristalliner Methamphetamine einzudämmen. Die Anhörung hat Sachverständige erstmals zusammengebracht und Licht auf neue synthetische Drogen geworfen. Viele Anregungen für eine bessere Prävention wurden gemacht. Neben verbesserter internationaler Zusammenarbeit der Polizeibehörden wie bei gegenseitiger Anerkennung von Beweismitteln wurde eine intensivere Forschung gefordert.