Im Mittelpunkt des Gesprächs zwischen der SPD-Landesgruppe Bayern mit Vertreterinnen und Vertretern der Initiative Schwarzer Menschen in Deutschland (ISD e. V.), ADEFRA e. V., dem Zentralrat der afrikanischen Gemeinden in Deutschland e. V. und Each One Teach One e. V. stand die Frage danach, was Rassismus im 21. Jahrhundert bedeutet und wie er nachhaltig bekämpft werden kann.
"Nach Schätzungen des Mikrozensus leben 1 Million schwarze Menschen in Deutschland, täglich erleben viele von ihnen Rassismus und Diskriminierung. Die SPD-Bundestagsfraktion hat hierzu eine klare Position: Rassistische Diskriminierung darf in Deutschland nicht geduldet werden", erklärt MdB Marianne Schieder, Vorsitzende der SPD-Landesgruppe Bayern.
"Es ist klar, dass wir stetig dazu lernen müssen, da wir bislang noch viel zu wenig über die Geißel des alltäglichen Rassismus in der Mehrheitsgesellschaft wissen. Ein Riesenproblem ist dabei die grundsätzliche Leugnung, dass es Rassismus und Diskriminierung in unserem Land überhaupt gibt", ergänzt MdB Bela Bach. Gemeinsam mit Marianne Schieder organisierte sie das Fachgespräch im Deutschen Bundestag.
Beide stellen fest: "Als Politik haben wir auch eine Daseinsfürsorge für die Menschen, die häufig Rassismus ausgesetzt sind. Wir wenden uns gegen das Verschweigen und das Leugnen rassistischer Strukturen."
Laut den Gesprächsteilnehmerinnen und -teilnehmern bedarf es intensiver Bildungsarbeit und einer längerfristigen, kontinuierlichen und umfassenden Auseinandersetzung mit den Themen Rassismus und Diskriminierung. Diese umfasse alle Bildungsträger - von der kommunalen bis hinauf in die akademische Ebene. Parallel dazu müssten gerade auch staatliche Stellen viel stärker in die antirassistische Gleichstellungsarbeit integriert werden, als es bislang der Fall sei.
"Neben dem Ausbau und der Stärkung von Bildungsangeboten benötigen wir auch eine bessere Einbeziehung und Repräsentation schwarzer Menschen und "People of Color" in die gesellschaftlich relevanten politischen Gremien", so Schieder. Bach ergänzt: "Im Kampf gegen rassistische Diskriminierung haben wir noch einen weiten Weg vor uns. Langfristiges Ziel muss es sein, das Grundrecht auf die Gleichheit vor dem Gesetz in alle Lebensbereiche zu übertragen."