Ulrike Bahr: Ehrenamt bei Sondierungsgesprächen fast völlig außen vor

17. November 2017

Ulrike Bahr, Sprecherin für Familienpolitik und Ehrenamt der Landesgruppe Bayern in der SPD-Bundestagsfraktion, zu den bisherigen Sondierungsergebnissen hinsichtlich der Förderung von Ehrenamt und Bürgerschaftlichem Engagement:

Ich bin mehr als enttäuscht über das magere Ergebnis der bisherigen Sondierungsgespräche. Gesellschaftliches Engagement muss umfassender gedacht werden als die von den Sondierungspartnern geforderten Beratungsbüros und Ehrenamtskarten.

Die Kirche ist sicherlich eine tragende Stütze bürgerschaftlichen Engagements. Ich bin jedoch bestürzt, dass andere Zivilgesellschaftliche Akteure wie Netzwerke, Stiftungen, Vereine und Initiativen, die ebenfalls einen Großteil der Arbeit tragen, außen vorgelassen werden.

Wichtige Themen wie die Vereinbarkeit von Beruf und Engagement, das Lernen durch Engagement oder Fragen zur Schaffung eines Zukunftsfonds werden nicht aufgegriffen. Schon seit langem fordere ich das Einsetzen eines ordentlichen Ausschusses für Bürgerschaftliches Engagement im Bundestag, um die Wertschätzung der Politik für das Themenfeld zu stärken. Auch hier gibt es keine Initiative der Sondierungspartner.

Bürgerschaftliches Engagement ist mehr wert als eine knappe halbe Seite Papier. Ich fordere die Unterhändler der Union, der FDP und Bündnis 90/Die Grünen auf, hier nachzulegen.