Nach langen und kontroversen Beratungen hat der Bundestag die Reform der Pflegeberufe endlich beschlossen. Ab 2020 werden die bislang getrennten Ausbildungen in der Gesundheits- und Kinderkrankenpflege sowie der Altenpflege zusammengelegt und bundeseinheitlich über einen Fonds finanziert.
"Mit dem Pflegeberufereformgesetz kommt die längst überfällige Neuausrichtung der Pflegeberufe“, erklärt die SPD-Bundestagabgeordnete und stellvertretende gesundheitspolitische Sprecherin Sabine Dittmar. Die Reform sei notwendig, weil die Pflege in Krankenhäusern und in Altenheimen immer mehr zusammenwachse. Die Berufsausbildung werde mit dem verabschiedeten Gesetz breiter aufgestellt und der Pflegeberuf insgesamt attraktiver. „Durch die Abschaffung des Schulgeldes in der Altenpflege wird die Ausbildung außerdem für alle endlich kostenfrei“, freut sich Dittmar. Zudem werde eine akademische Ausbildungsvariante eingeführt. Das Gesetz bilde den berufsrechtlichen Abschluss zahlreicher Gesetzesinitiativen, mit denen die Koalition in dieser Wahlperiode weitreichende Verbesserungen für Pflegebedürftige, ihre Angehörigen und Pflegekräfte auf den Weg gebracht hat, betont die Gesundheitspolitikerin. Besonders wichtig sei ihr, dass die generalistische Pflegeausbildung bundesweit als Regelausbildung eingeführt. Für eine Übergangszeit werde es in der Altenpflege und der Kinderkrankenpflege eine spezialisierte Ausbildung im dritten Ausbildungsjahr geben. Hier sei man Kritikern der Reform entgegengekommen. Die ersten beiden Ausbildungsjahre seien aber für alle Auszubildenden generalistisch ausgerichtet. „Ich gehe aber davon aus, dass sich die Auszubildenden überwiegend für die generalistische Variante entscheiden werden, die ihnen den Einsatz in allen Arbeitsbereiche der Pflege ermöglicht“ erklärt die Abgeordnete. Durch die Wahloption zur Spezialisierung, die langen Übergangs- und Bestandsschutzfristen sowie durch den Start der neuen Ausbildung im Jahr 2020 hätten Pflegeschulen und Ausbildungsträger genügend Zeit, sich auf die Änderungen einzustellen.