Seit nunmehr 50 Jahren ist am 8. September der Weltalphabetisierungstag der UNESCO. Auch in Deutschland leben 7,5 Millionen Menschen, die nicht richtig lesen und schreiben können. MdB Marianne Schieder fordert daher, das Engagement des Bundes im Rahmen der nationalen Alphabetisierungsdekade auszubauen, damit diese Zahl deutlich reduziert wird.
Mit rund 20 Mio. Euro jährlich fördert der Bund im Rahmen der nationalen Alphabetisierungsdekade zahlreiche Projekte, die niederschwellig an das Lernen von Lesen und Schreiben heranführen. Dazu zählen unter anderem Informationskampagnen, die Betroffene und Menschen in ihrem Umfeld für das Thema sensibilisieren, sowie Selbstlernplattformen im Internet oder arbeitsplatznahe Initiativen.
„Es ist richtig, dass das Bundesministerium für Bildung und Forschung auch Programme für Geflüchtete anbietet“, freut sich MdB Marianne Schieder. Dies dürfe jedoch nicht dazu führen, dass andere Projekte vergessen würden. Sie fordert daher, dass jetzt, wie im Antrag der Koalitionsfraktionen aufgeführt, familienorientierte Förderprogramme etabliert werden, die an lebensweltorientierten Lernorten wie Stadtteiltreffs oder Sportvereinen aufgebaut werden.
„An anderer Stelle hat die SPD bereits viel erreicht: durch das novellierte Behindertengleichstellungsgesetz sollen Bundesbehörden ab 2018 Informationen und Bescheide in leichter Sprache anbieten“, erklärt die Bundestagsabgeordnete. Das helfe Menschen mit Behinderung oder mit funktionalem Analphabetismus genauso wie jenen, die Deutsch als Zweitsprache lernen – sie alle verstünden Texte in leichter Sprache besser.