Der von den Vereinten Nationen ermittelte Bedarf an Humanitärer Hilfe hat einen historischen Höchststand erreicht. Dazu erklärt die menschenrechtspolitische Sprecherin der Landesgruppe Bayern in der SPD-Bundestagsfraktion, Gabriela Heinrich:
Die Bundesregierung stellt in diesem Jahr über 300 Millionen Euro für Humanitäre Hilfe zu Verfügung. Das ist eine Verdreifachung gegenüber 2009, angesichts des aktuellen Bedarfs jedoch nicht ausreichend. Die Weltlage ist von dramatischen Krisen geprägt, auf die wir reagieren müssen. Die Hälfte der derzeitigen Mittel wird angesichts der Krisen in Syrien, den palästinensischen Gebieten und im Nordirak im Nahen Osten benötigt, ein Drittel in Afrika. Deutschland arbeitet dabei eng mit Nichtregierungsorganisationen und Kirchen zusammen, um Notfall-Hilfe zu leisten.
Allein für den Nordirak wird Humanitäre Hilfe im Umfang von bislang 50 Millionen Euro von der Bundesregierung zur Verfügung gestellt. Das Technische Hilfswerk (THW) unterstützt damit zum Beispiel die Wasserversorgung in Flüchtlingslagern. Hilfsorganisationen wie die Welthungerhilfe und Help leisten mit den Mitteln Nahrungsmittelsoforthilfe für Binnenvertriebene. Medico International wird an einer medizinischen Basisversorgung arbeiten, die Caritas, das Deutsche Rote Kreuz und das THW werden die Winterhilfe für die verzweifelten und traumatisierten Flüchtlinge unterstützen. Die Mitarbeiter der Hilfsorganisationen begeben sich bei ihren Einsätzen oft in große Gefahr, deswegen kann man dieses Engagement gar nicht hoch genug bewerten. Jede Spende an die Hilfsorganisationen kann zusätzlich helfen.
Angesichts der aktuellen Krisen der Welt müssen wir mehr in die Prävention von Konflikten investieren und auch die Humanitäre Hilfe weiter aufstocken. Jede Krise hat letztlich auch Auswirkungen auf Deutschland. Deswegen ist Hilfe nicht nur als Barmherzigkeit zu verstehen, sondern vernünftig.