Sabine Dittmar: Widerspruchslösung ein wichtiger Baustein für mehr Spenderorgane

31. Mai 2019

Berlin/Bad Kissingen/Bad Neustadt/Haßfurt Zum „Tag der Organspende“ am Samstag, 1. Juni, ruft Sabine Dittmar, gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion und Landesgruppensprecherin für Gesundheits- und Pflegepolitik dazu auf, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen und macht sich für die Widerspruchslösung stark.

„Ich habe immer ein paar Blanko-Ausweise in der Tasche, die ich gerne an Interessierte verteile.“ Sabine Dittmar ist überzeugte Organspenderin. „Organspende ist ein lebenswichtiges Thema“, appelliert sie an die Bürgerinnen und Bürger.

„Vielen schwerkranken Menschen könnte mit einer Organspende geholfen werden“, weiß die SPD-Politikerin aus ihrer langjährigen Erfahrung als praktizierende Ärztin wie wichtig es ist, dass möglichst viele Bürgerinnen und Bürger zur Organspende bereit sind. „Häufig ist eine Transplantation nach einem Unfall oder einer Krankheit die einzige Therapie, die das Leben dieser Menschen noch retten kann oder deren Lebensqualität deutlich verbessert.“

Leider ist die Bereitschaft in Deutschland, trotz eines Anstiegs in den vergangenen beiden Jahren, noch immer zu gering. „Wir liegen mit 11,5 Organspendern pro einer Million Einwohner europaweit noch immer bei den Schlusslichtern“, bedauert Sabine Dittmar. In Deutschland warten aktuell 10 000 Patientinnen und Patienten auf ein passendes Organ.

„Wir sind in der Pflicht dafür zu sorgen, dass diese Zahl deutlich kleiner wird und wir damit Leben retten“, sagt die SPD-Bundestagsabgeordnete. Das zum 1. April in Kraft getretene Gesetz zur Verbesserung der Zusammenarbeit und der Strukturen bei der Organspende (GZSO), in dem unter anderem eine bessere Vergütung der Organspende für Krankenhäuser festgelegt wurde, sei ein erster wichtiger Schritt in diese Richtung, dem aber in jedem Fall mindestens ein weiterer folgen muss.

„Die Widerspruchslösung ist ein wichtiger und effizienter Baustein, um die Zahl an Spenderorganen zu erhöhen“, sagt die Gesundheitspolitikerin. Jeder Mensch wäre damit potenziell Organspender, es sei denn, er oder sie hat zu Lebzeiten einer Organspende widersprochen und dies auch dokumentiert. Sabine Dittmar verweist darauf, dass die Regelung, über die der Bundestag kontrovers diskutiert, bereits in einer Mehrzahl der EU-Staaten erfolgreich praktiziert wird. Sie sei unbürokratisch, ethisch unbedenklich, effizient und sicher.

„Die Widerspruchslösung ist kein Zwang zur Organspende“, macht die gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion deutlich. „Es ist aber eine Aufforderung, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen, seine Entscheidung zu treffen und diese zu dokumentieren.“ Und das sei, angesichts von drei Menschen, die täglich sterben, weil sie vergeblich auf eine Organspende warten, nicht zu viel verlangt.

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