Der Nürnberger SPD-Bundestagsabgeordnete Martin Burkert warnt vor den angekündigten Stellenkürzungen beim Technischen Hilfswerk (THW). "Die Kürzungspläne der Bundesregierung stehen im krassen Widerspruch zu den Herausforderungen, die das THW zu bewältigen hat. In den letzten Jahren sind große Tätigkeitsfelder wie die weltweite Bekämpfung von Naturkatastrophen in Folge des Klimawandels hinzugekommen", erklärt Burkert. "Stellenkürzungen bei einem höheren Bedarf an dringenden Einsätzen in Betracht zu ziehen halte ich für unverantwortlich."
Der Haushaltsausschuss des Bundestages hat dem THW vor drei Jahren 803 hauptamtliche Stellen bestätigt. Aktuell plant die Bundesregierung im Haushalt 2011 erneut Kürzungen in Höhe von 74,5 Stellen. "Das ist absurd, denn beim THW gibt es schon heute ein Verhältnis von 1% Hauptamtlichen zu 99 % Ehrenamtlichen. Ein bürokratischer Überbau würde den Stellenabbau also keineswegs rechtfertigen", kritisiert der SPD-Politiker. Die Hauptamtlichen gewährleisten die Ausbildung ehrenamtlicher Kräfte und kümmern sich um Vorbereitung und Durchführung der Einsätze.
Der geplante Stellenabbau, von dem auch Bayerns größter Standort in Nürnberg betroffen wäre, ist bereits die zweite Hiobsbotschaft für das THW. Denn ein beträchtlicher Teil der über 80.000 ehrenamtlichen THW-Helfer wird derzeit über den sogenannten Wehrersatzdienst gewonnen, der mit der geplanten Aussetzung der Wehrpflicht wegfallen würde. Dabei verpflichteten sich bisher junge Leute für sechs Jahre als ehrenamtliche THW-Helfer. "Stellenkürzungen und Wegfall der Wehrpflicht hätten schlimme Folgen für das THW: Dienststellen müssten geschlossen werden und die notwendige Unterstützung des Ehrenamtes durch Hauptamtliche wird schwieriger zu gewährleisten sein. In der Folge würde der Leistungsumfang der Einsatzorganisation schlechter", befürchtet Burkert. "THW-Helfer retten Leben und sind weltweit unter schwersten Bedingungen im Einsatz. Auch wenn dies eigentlich jedem klar sein sollte, möchte ich an die Bundesregierung appellieren, dies bei ihren Sparplänen nicht zu vergessen."