Marlene Rupprecht: Fußball WM - ein Kick auch für die Kinderrechte

09. Juni 2010

Fußball-WM wirft Schlaglicht auf Situation der Kinder in Afrika. Marlene Rupprecht Bundestagsabgeordnete (WK Fürth) und Kinderbeauftragte der SPD-Bundestagsfraktion erklärt zum Thema:

Die Fußball-WM ist nicht nur für alle Sportbegeisterten eine tolle Sache. Sie ist auch eine große Chance, dass auch Afrikas Kindern weltweite Aufmerksamkeit zuteil wird. Gerade dort müssen die Kinderrechte dringend verbessert werden, wenn wir Hunger, Kindersterblichkeit und Kinderarbeit bekämpfen und die Hoffnung auf stabile Verhältnisse unterstützen wollen. Ich hoffe sehr, dass die WM auch den Anliegen der Kinder in Südafrika und seinen Nachbarländern einen „Kick“ geben wird.

UNICEF zufolge konnte zwar die Kindersterblichkeit im nördlichen Afrika um 40% reduziert werden. Dennoch betreffen fast die Hälfte aller Todesfälle von Kindern und Müttern und sogar 70% der HIV-Infizierten weltweit den afrikanischen Kontinent, obwohl er bevölkerungsmäßig nur einen Anteil von 15% hat.

Wie ich als Mitglied der Kinderkommission des Bundestags von einem Besuch in Uganda weiß, haben gerade die vielen HIV-Waisenkinder ganz schlechte Lebensperspektiven, weil sie in den Großfamilien als zusätzliche Belastung empfunden werden und kaum Chancen auf Schulbildung haben. Jedes dritte Kind zwischen 5 und 14 Jahren muss arbeiten, um den Lebensunterhalt zu sichern. Wirkungsvolle Hilfe zur Selbsthilfe muss deshalb den Lebensstandard der Familien verbessern und Mittel finden, um die Bildung zu verbessern. Ich unterstütze deshalb gerne Aktionen wie die von UNICEF, die während der WM unter dem Motto „Gib ab! Deine Stimme für Schulen für Afrika“ das Recht auf Bildung einfordert.

Öffentliche Aufmerksamkeit ist auch gegenüber Kinderarbeit und sexueller Ausbeutung von Kindern eine wertvolle Waffe: Wenn sich Touristen und Konsumenten bei der Fußball-WM sensibel und wachsam verhalten, kann dieses gute Vorbild weit über die Weltmeisterschaft hinaus wirksam sein.

Teilen