Die SPD-Bundestagsabgeordnete Marianne Schieder wurde im Deutschen Bundestag als ordentliches Mitglied in das Kuratorium der Stiftung "Denkmal für die ermordeten Juden Europas" gewählt. Seit März 2018 gehört sie bereits dem Stiftungsrat der "Stiftung Flucht, Vertreibung, Versöhnung" an.
"Die ehrenamtliche Mitarbeit in den beiden Gremien ist mir ein besonderes Anliegen und ich habe mich sehr über die Vorschläge meiner Fraktion und die Wahlen gefreut. Seit mehreren Jahren ist viel von Bewältigung und Nichtbewältigung der Vergangenheit die Rede. Erinnern endet aber nicht und ist Bekenntnis zur eigenen Geschichte. Dies gilt umso mehr in einer Zeit, in der Rechtsradikalismus und Populismus auch in unserem Land wieder Sitz und Stimme in Parlamenten und insbesondere im Bundestag gewonnen haben. Es darf und es wird in unserem Land keine 180-Grad-Wende in der Erinnerungspolitik geben! Dafür möchte ich mich als überzeugte und leidenschaftliche Demokratin intensiv einsetzen", betont MdB Marianne Schieder.
Das Thema Flucht und Vertreibung im 20. Jahrhundert müsse mehr im gesellschaftlichen Bewusstsein verankert werden und mehr Raum in unserer Erinnerungskultur bekommen, alles im historischen Kontext des Zweiten Weltkrieges und im Geiste von Versöhnung und Verständigung. "Wir brauchen die dauerhafte Erinnerung an das individuelle Leid der Opfer und an das schwere Schicksal ganzer Volksgruppen", unterstreicht die Abgeordnete. Und weiter: "Flucht und Vertreibung haben leider nicht an Aktualität verloren. Weltweit müssen auch heute Millionen Menschen ihr Zuhause verlassen, vor Verfolgung, Krieg und Zerstörung fliehen".
Ein anderer Schwerpunkt ihrer neuen Aufgaben werde die Weiterentwicklung der Erinnerungspolitik an alle Opfer des Nationalsozialismus sein. Im Hinblick auf den Verlust der Zeitzeugengeneration müssten neue Wege beschritten werden. "Wir brauchen eine zeitgemäße Erinnerungskultur, die sich viel stärker an den Bedürfnissen und Mediengewohnheiten der jüngeren Generation orientiert", verdeutlicht MdB Marianne Schieder. Eine wichtige Voraussetzung sei ein profundes Wissen über den Nationalsozialismus, den Zweiten Weltkrieg, Flucht und Vertreibung und den Holocaust. Hier komme Schulen und Gedenkstätten eine Schlüsselposition zu.