Zur gestrigen Diskussion im Deutschen Bundestag über Fachkräftemangel im Bereich der Bildung und Erziehung erklärt die bildungspolitische Sprecherin der Landesgruppe Bayern in der SPD-Bundestagsfraktion Marianne Schieder:
Dass der Fachkräftemangel, der in den nächsten Jahren alle Bereiche des Arbeitsmarktes in unserem Land treffen wird, auch vor den Schulen und Kindertagesstätten nicht halt macht, ist unumstritten. Überdies ist Bildung das wichtigste Kapital unseres Landes. Daher besteht dringender Handlungsbedarf.
Leider ist in vielen Ländern von diesem Handlungsdruck noch wenig zu spüren. In Bayern beispielsweise liegt der Grund dafür, dass zu wenig Lehrer in den Schulen sind, im Desaster um die Landesbank. Wer das Geld der Steuerzahler in Österreich und sonst wo versenkt, hat hinterher zu wenig, um sich um eine ausreichende Lehrerversorgung kümmern zu können.
Wenn Bayern schon nicht mehr das Geld hat, um aus eigenen Mitteln dem Fachkräftebedarf im Bildungsbereich entgegen zu steuern, sollte es wenigstens die Möglichkeit einräumen, dass der Bund helfen kann. Dazu muss jedoch das im Grundgesetz verankerte Kooperationsverbot fallen. Von den drei Oppositionsparteien im Bundestag gibt es bereits konkrete Anträge. Ich hoffe, dass die schwarz-gelben Regierungen in Bayern und im Bund endlich aufwachen und mitziehen.
Es darf nicht länger sein, dass die Bundesländer aus Angst vor Machtverlust entscheidende bildungspolitische Weichenstellungen verhindern. Eine große Mehrheit der Bevölkerung hat in verschieden Umfragen der letzten Jahre immer wieder betont, dass sie eine stärkere Mitsprache des Bundes bei der Bildungspolitik wollen. Was spricht also noch dagegen?