Marianne Schieder: Internationaler Gedenktag an die Opfer des Nationalsozialismus – Jugend erinnert

24. Januar 2019

Marianne Schieder, Sprecherin für Kultur- und Medienpolitik der Landesgruppe Bayern in der SPD-Bundestagsfraktion und zuständige Berichterstatterin der Arbeitsgruppe Kultur und Medien:

Vor 74 Jahren wurde das Vernichtungslager Auschwitz befreit. Hier ermordeten die Nationalsozialisten zwischen 1940 und 1945 mehr als eine Million Menschen. Seit 1996 gedenkt Deutschland am 27. Januar offiziell der Opfer des Nationalsozialismus. Mit dem Programm „Jugend erinnert“ unterstützen wir Einrichtungen und Projekte bei der kritischen Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus.

„Der 27. Januar ist Auftrag an uns alle, die Unmenschlichkeit und Verbrechen des Nationalsozialismus nie in Vergessenheit geraten zu lassen. Mit dem Gedenken ist gleichzeitig Verantwortung verbunden – für die Zukunft und für das Hier und Heute. Vor zehn Jahren, im Januar 2009, haben KZ-Überlebende und Vertreter von neun internationalen Lagerkomitees in Berlin ihr Vermächtnis an die Öffentlichkeit gerichtet. Darin wenden sich die letzten Augenzeugen an Deutschland, an alle europäischen Staaten und die internationale Gemeinschaft, die menschliche Gabe der Erinnerung und des Gedenkens auch in der Zukunft zu bewahren und zu würdigen. Sie bitten die jungen Menschen, ihren Kampf gegen die Nazi-Ideologie und für eine gerechte, friedliche und tolerante Welt fortzuführen; eine Welt, in der Antisemitismus, Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Rechtsextremismus keinen Platz haben sollen.

Dieser bewegende Appell ist bleibende Mahnung: Darum rufen wir das Programm „Jugend erinnert“ ins Leben. Mit 6,5 Millionen Euro werden schon 2019 Einrichtungen und Projekte unterstützt, in denen sich Jugendliche kritisch mit dem Nationalsozialismus auseinandersetzen und fragen, welche Lehren daraus für die heutige Zeit gezogen werden müssen.

Für die SPD-Bundestagsfraktion ist klar: Es gibt kein Ende des Erinnerns. Es darf und es wird keinen Schlussstrich geben. Es geht um unsere Demokratie, es geht um unser freiheitlich-demokratisches Gemeinwesen.“

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