Marianne Schieder, stellvertretende Vorsitzende der Landesgruppe Bayern in der SPD-Bundestagsfraktion, erklärt zum geplanten Personalabbau und der bevorstehenden bayerischen Standortschließung der E.ON:
Es ist traurig, dass der E.ON Vorstand meint, er müsse sein Unternehmen einzig mit Personaleinsparungen sanieren, anstatt die Gelegenheit beim Schopf zu packen und massiv die Chancen zu ergreifen, die erneuerbare Energien mit sich bringen.
Aus meiner Sicht ist das nichts anderes als eine Retourkutsche an die Deutsche Bevölkerung für den endlich beschlossenen Atomausstieg. Doch was sind das für Verantwortliche bei Eon, wenn sie wie ein beleidigtes Kleinkind reagieren? Sollte E.ON mit seinen Plänen ernst machen, so kann ich allen nur empfehlen, zu überlegen, wo sie zukünftig ihren Strom kaufen.
Gleichzeitig wird mit den Plänen E.ONs deutlich, was das Gebot der Stunde ist. Mit der Energiewende brauchen wir nicht nur andere Energieträger, sondern auch andere Wirtschaftsformen. Die Energieversorgung muss auf viel mehr und kleinere Unternehmen verteilt werden. Die Abhängigkeit im Energiesektor von einigen wenigen Konzernen muss durchbrochen werden. Ich hoffe, die Bundesregierung erwacht endlich und zieht aus den Ankündigungen von Eon die richtigen Schlüsse. Gerade erneuerbare Energien bieten zahlreiche Möglichkeiten für kleinere und regional verwurzelte Unternehmen. Da kann keine Unternehmenszentral irgendwo fernab so einfach Kündigungen beschließen.
Besonders traurig an der Sache aber ist, dass Bayerns Wirtschaftsminister Martin Zeil als einzige Reaktion zum Stellenabbau äußert, dass er die unternehmerische Entscheidung respektiere. Ich frage mich schon, ob Zeil weiß, was seine Aufgabe ist? Als Minister muss er die Interessen des Freistaates und der dort lebenden Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer vertreten!