Durch die Bundeswehrreform dürfen die Sicherheitsinteressen sowie die Arbeitsplätze und Technologiekompetenzen unseres Landes nicht gefährdet werden. Der bayerische SPD-Vorsitzende und stellvertretende Fraktionsvorsitzende der SPD im Bundestag, Florian Pronold, sicherte im Gespräch mit dem Gesamtbetriebsratsvorsitzenden der EADS Deutschland GmbH, Thomas Pretzl, und dem Beauftragten der IG Metall für den Gesamtbetriebsrat der EADS Deutschland GmbH, Bernhard Stiedl, seine Unterstützung beim Erhalt der Arbeitsplätze in der Luftfahrtindustrie zu.
Werden die Einsparungspläne des Bundesverteidigungsministeriums bei der wehrtechnischen Ausstattung umgesetzt, sind langfristig bis zu 25.000 Arbeitsplätze in der Luftfahrtindustrie gefährdet, so Bernhard Stiedl. Zum Beispiel die Streichung des UAS-Programm (Unmanned Aerial System, UAS) Talarion, hätte dramatische Folgen für den Technologiestandort Deutschland und die Arbeitsplätze bei EADS und deren Zuliefererfirmen. Die Fähigkeit Flugzeuge in Deutschland zu entwickeln, werde dann nicht mehr vorhanden sein. Florian Pronold ergänzte: „Insbesondere Projekte, die auch einen hohen zivilen Nutzen bringen, müssen Priorität haben.“
Die Folgen der Finanzkrise dürfen nicht auf den Rücken der Beschäftigten in der militärischen Luftfahrtindustrie abgeladen werden, betonte Thomas Pretzl. Die Politik ist aufgefordert, mit der wehrtechnischen Industrie und den Arbeitnehmervertretern in einen Dialog zu treten. Es gehe um die Klärung, wie die wehrtechnische Kernfähigkeit gesichert und neue Anforderungen, wie z.B. UAS, gemeinsam gestaltet werden können. Will man eine eigene leistungsfähige Industrie fördern und will man einen Zuwachs an hochqualifizierten Arbeitsplätzen in dieser Zukunftsindustrie, muss man die Risiken der Finanzierung technologischer Entwicklungssprünge angemessen teilen und dafür entsprechende Finanzierungsmodelle finden.
Die wehrtechnische Industrie ist zusammen mit den vielen mittelständischen Zulieferern ein entscheidender Wirtschaftsfaktor für Deutschland und insbesondere für Bayern, stellte Florian Pronold heraus. Deshalb müssen Forschungs- und Entwicklungspotenziale in diesem Bereich nachhaltig gestärkt und weiter ausgebaut werden, auch um die Vorteile für die zivile Nutzung zu erhalten. Gerade das UAS-Programm Talarion biete die Chance, die Technologieführerschaft zu erlangen und unbemanntes Fliegen für zivile Anwendungen zu erschließen.