Atomkraft ist eine Hochrisikotechnologie. Letzte Woche meldete Preussen Elektra als Betreiberin von Isar 2 "eine interne Ventilleckage" im AKW Isar 2. Die Meldung erfolgte wohlgemerkt nicht etwa von der bayerischen Atomaufsicht oder der bayerischen Staatsregierung - die hat es nach eigenen Angaben selbst aus den Medien erfahren.
"Was ist da los?" fragt Carsten Träger, der Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion für Umweltschutz und nukleare Sicherheit. "Wer hat denn die bayerische Atomaufsicht, und wie geht man denn mit so einer Hochrisikotechnologie um?"
Das Leck sei nicht sicherheitsrelevant, wird argumentiert. Aber wenn man den Reaktor länger betreiben möchte als bis zum 31. Dezember, dann müsse man ihn noch im Oktober reparieren.
"Wollen wir eine Hochrisikotechnologie weiter in den Händen von Markus Söder, Hubert Aiwanger und dem zuständigen bayerischen Minister Thorsten Glauber sehen? Die gleichen Herren übrigens, die gemeinsam mit Friedrich Merz im Sommer just das AKW Isar 2 besichtigt hatten und bekanntlich seit Monaten den Weiterbetrieb dieses Kraftwerks fordern. Offensichtlich waren sie falsch informiert. Das ist aber auch keine beruhigende Aussicht, die Vertrauen schafft."
Die gleichen Herren übrigens, die in Bayern die Energiewende an die Wand fahren. Die 10-H-Regel gibt es immer noch. In diesem Jahr gingen in Bayern gerade einmal drei Windräder ans Netz. Der Ausbau der Übertragungsnetze geht schleppend voran.
"Wir sind nach den Ergebnissen des Stresstests noch überzeugter, dass eine Laufzeitverlängerung weder die Probleme mit Blick auf die Versorgungssicherheit noch auf die Kosten löst. Und wir haben die Lösung: den schnellen Ausbau der Erneuerbaren Energien", sagt Carsten Träger.