Bärbel Kofler: Bahnmisere im Chemiedreieck - Ramsauer gefährdet Arbeitsplätze

07. Oktober 2010

Laut aktuellen Presseberichten kommt jetzt auch scharfe Kritik von Seiten der Industrie an der miserablen Bahnverbindung von München nach Mühldorf und ins bayerische Chemiedreieck. Das Wacker-Chemiewerk in Burghausen droht mit Verlagerung des Standorts nach Nünchritz bei Dresden, so die Meldung des Oberbayerischen Volksblattes von heute. „Die eingleisige Bahnverbindung steht seit Jahren in der Kritik. Wenn jetzt sogar die Industrie warnt, dass Arbeitsplätze in unserer Region gefährdet sind, dann wird es höchste Zeit, dass Verkehrsminister Ramsauer den Bahnausbau endlich gestaltet anstatt den bisherigen Missstand weiter zu verwalten“, so die SPD-Bundestagsabgeordnete Dr. Bärbel Kofler.

Auf Initiative Martin Burkerts, Vorsitzender und verkehrspolitischer Sprecher der Landesgruppe Bayern der SPD-Bundestagsfraktion, wird die Bundesregierung z.Zt. zum Sachstand der wichtigen Verkehrsprojekte für Bayern befragt. Dabei spielt auch die Bahnstrecke München-Mühldorf-Freilassing eine entscheidende Rolle. Die Kleine Anfrage beinhaltet unter anderem Fragen nach der Finanzierung der einzelnen Streckenabschnitte, dem Stand der Planungen und einem möglichen Baubeginn.

„Alle Prognosen zeigen, dass es ein deutliches Wachstum nicht nur im Personenverkehr gibt, sondern gerade im Bereich des Güterverkehrs. Gleichzeitig ist derzeit die Finanzierung der Projekte im vordringlichen Bedarf nicht gesichert. Die Sparmaßnahmen der Bundesregierung werden dazu führen, dass die Bundesregierung Projekte verschieben muss und in den kommenden Jahren kein einziges Schienenneubauprojekt begonnen werden kann“, warnt Burkert, der gleichzeitig Bahnbeauftragter der SPD-Bundestagsfraktion ist. Hinzu komme, dass die Olympiabewerbung Münchens nicht dazu führen dürfe, dass andere wichtige Schienenprojekte, wie beispielsweise die Strecke München-Mühldorf-Freilassing auf der Strecke bleiben, so der Verkehrsexperte weiter.

Beide Abgeordnete sind sich einig: „Ramsauer muss endlich aktiv werden, ansonsten bleibt Oberbayern ein Bahn-Entwicklungsland mit massiven Problemen für die Berufspendler und Unternehmen.

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