Zur Diskussion über einen neuen Staatsvertrag zum Glücksspielwesen und geplante Neuregelungen für Spielhallen erklärt die gesundheitspolitische Sprecherin der Landesgruppe Bayern sowie Drogenbeauftragte der SPD-Bundestagsfraktion, Angelika Graf MdB:
Die Länder sollten sich von den Drohgebärden einiger Vertreter der Automatenindustrie nicht beeindrucken lassen. Es wäre wahrlich kein Gebot der Vernunft, den Lobbyinteressen auf Kosten des Spielerschutzes und der Suchtprävention nachzugeben. Der Staat hat einen Schutzauftrag und dabei geht es nicht um den Schutz explodierender Gewinne der Automatenindustrie sondern um Suchtprävention und Spielerschutz. Hier müssen die Länder aktiv werden.
Wir brauchen zudem auf Bundesebene eine Novellierung der Spielverordnung zugunsten eines konsistenten und kohärenten Systems des Spielerschutzes und der Suchtprävention. Dies ist die Voraussetzung für den Erhalt des staatlichen Glücksspielmonopols und aus suchtpolitischer Sicht dringend geboten.
In Bayern haben sich die Konzessionen für Spielhallen seit dem Jahr 2000 verdoppelt, die der Geldspielautomaten gar verdreifacht. Bundesweit gibt es laut der aktuellen PAGE-Studie mittlerweile rund 500.000 pathologische Glücksspieler, 800.000 problematische Spieler und weitere 3 Millionen Menschen, die ein oder zwei Kriterien für risikoreiches Glücksspiel im Lebensverlauf aufweisen.